Welche Grundschule für mein Kind? - Checkliste zur Schulwahl

Im letzten Kindergartenjahr stellen sich die Eltern oft die Frage „Welches ist die richtige Grundschule für mein Kind“?  In diesem Ratgeber geben wir Euch konkrete Tipps, wie Ihr die passende Grundschule für Euer Kind findet.

In der heutigen Zeit gibt eine große Auswahl zwischen verschiedenen Grundschulformen:

• Grundschule im Ort oder Stadtteil
• Montessori- oder Waldorfschulen
• Christliche Grundschulen
• Internationale Schulen
• Freie Grundschulen

Aber welche Schule ist die Beste für Euch?

Worauf sollte man achten bei der Wahl der Grundschule?

Bevor ihr eine Grundschule auswählt, solltet Ihr Euch überlegen, welche Kriterien für Euch besonders wichtig sind. Hier findet Ihr eine Checkliste mit Fragen zur Grundschulauswahl. Diese solltet Ihr mit Euren Kindern beantworten, um die richtige Grundschule zu finden. Anschließend könnt Ihr die Checkliste zur Bewertung der einzelnen Grundschulen verwenden:

• Entfernung zur Schule:
  Ist es mir wichtig, dass die Schule in der Nähe ist?
• Freunde & Spielkameraden:
  Auf welche Schule gehen die Freunde und Spielkameraden deines Kindes und möchte ich unbedingt das mein Kind auch dort hingeht?
• Schulform:
  In welcher Schulform ist mein Kind mit seinen Talenten und Vorlieben optimal betreut (öffentliche Grundschule, Privatschule oder Modellschule, wie z.B. Montessori- oder Waldorfschule)?
• Betreuungszeiten:
  Wie sind die Betreuungszeiten an der Grundschule? Ist Unterricht bis Mittag für mich OK oder möchte ich, dass mein Kind in eine Ganztagsschule geht?
• Konfession:
  Möchte ich das die Schule für mein Kind einer bestimmten Konfession angehört (z. B. katholische oder evangelische Grundschule)?
• Pädagogisches Konzept:
  Folgt die Grundschule einem bestimmten pädagogischen Konzept und ist mir dies wichtig?
• Außerschulische Aktivitäten:
  Ist es mir wichtig, dass es in der Schule nach dem Unterricht bestimmte Arbeitsgruppen, Sportkurse, Kunstkurse oder Musikunterrich gibt?
• Mittagsbetreuung:
  Ist an die Schule ein Hort oder eine Mittagsbetreuung angeschlossen, so dass mein Kind der länger betreut werden kann?

Ihr seht schon: Fragen über Fragen.

Welche Grundschule ist zuständig?

In allen Bundesländern außer in NRW werden die Kinder automatisch einer Schule an ihrem Wohnort oder in ihrem Bezirk zugewiesen. Die sogenannte „Sprengelschule„. Die Kinder haben meist einen kurzen Schulweg und dort trifft man dann meist die Freunde aus dem Kindergarten wieder.

Der Vorteil der Regelgrundschule ist das man Kinder dort aus allen Bevölkerungsschichten und Nationalitäten antreffen kann. Auch wohnen die Klassenkameraden meistens in der Nachbarschaft, sodass die Kinder sich am Nachmittag leicht zum Spielen verabreden können.

Sollte diese Sprengelschule nicht für das Schulkind infrage kommen, muss man sich aber trotzdem zunächst einmal dort anmelden. Wenn man später einen Platz in einer anderen Einrichtung bekommt, dann kann man sich an der Sprengelschule mit der Bestätigung wieder abmelden.

In Nordrhein-Westfalen meldet man sich an seiner Wunschschule an. Es ist aber nicht gewährleistet, dass man auch einen Platz dort bekommt. Man kann sich auch in den anderen Bundesländern an einer anderen Regelschule anmelden. Man muss dort einen Gastschulantrag stellen und die Schule entscheidet dann, ob man genommen wird oder nicht.

Private oder freie Grundschulen

Wenn man in der Sprengelschule sein Kind nicht einschulen möchte, dann besteht die Möglichkeit das Kind in einer privaten oder freien Schule anzumelden.

Welche Privatschulen gibt es?

Es gibt verschiedene Arten privater Grundschulen mit speziellen Konzepten:

• Die einen legen den Schwerpunkt auf Sprachen. Die Kinder werden dann zweisprachig ab der ersten Klasse unterrichtet, wie zum Beispiel in den Phorms Schulen oder den internationalen Schulen.
• Dann gibt es Konzepte mit besonderen Schulzeiten, wo die Kinder erst später mit dem Unterricht anfangen. Dazu gehörten auch Ganztagsschulen wie die bereits genanntem internationalen Schulen.
• Viele private Grundschulen bieten nach dem Unterricht noch Arbeitsgruppen, Sport und Musikunterricht an.
• Waldorf Grundschulen und Montessori Schulen legen Wert auf freie Wahl der Fächer ohne Notendruck.
• In den Jenaplan Schulen wird in jahrgangsübergreifenden Stammgruppen ohne Schulbücher und Schulnoten gearbeitet.
• Auch gibt es evangelische oder katholische private Schulen, bei denen christliche Werte im Vordergrund stehen.

Wie informiert man sich über private Grundschulen?

Zunächst solltet Ihr herausfinden, welche Form der privaten Grundschule für Euch infrage kommt. In der obigen Liste haben wir die einzelnen Privatschultypen verlinkt, sodass Ihr Euch zunächst im Internet erkundigen könnt.

Wenn Ihr eine interessante private Grundschule gefunden habt, solltet Ihr auf jeden Fall zu einem Tag der offenen Tür gehen. Hierbei kann man sich die Schule anschauen und einen Eindruck vom Konzept bekommen.

Ihr solltet auf jeden Fall Euer Kind zu diesem Termin mitnehmen. Wichtig: Das Kind soll mit entscheiden in welche Schule es gehen möchte. Aber man sollte das Kind nicht alleine entscheiden lassen, denn die Kinder lassen sich oft von Nebensächlichkeiten (die hatten so tolles Spielzeug im Klassenzimmer oder der Schulhof war so toll) bei so einer Entscheidung leiten.

Bindet Euer Kind bei der Schulwahl mit ein.

Worauf sollte man bei der Wahl einer privaten Grundschule achten?

Wenn man eine „alternative“ Schulvariante wählt, sollte man sich vor allem mit dem Konzept vertraut machen. Wichtig ist vor allem, dass man nicht nur nach positiven Berichten sucht, sondern auch kritische Stimmen zum Konzept hören. Nur so kann man eine Entscheidung treffen, hinter der man steht.

Man sollte sein Kind auch so gut kennen, dass man weiß, ob sein Kind besser mit einem anderen „Konzept“ als der Regelschule zurechtkommt. Man kann sein Kind auch zuerst in der Regelschule einschulen. Wenn dort Probleme auftreten, kann das Kind auf eine Privatschule wechseln.

Wie plant man den Schulweg zur Privatschule?

Ein großer Faktor für das Familienleben ist auch der Schulweg. Die Regelschulen sind meist sehr nah oder mit einem Schulbus zu erreichen. Die Kinder aus der Nachbarschaft gehen oft gemeinsam zur Schule und die Eltern brauchen sich oft nicht darum kümmern.

Sollte die Wahl auf eine Privatschule am anderen Ende der Stadt fallen muss natürlich auch der Weg zur Schule mit einkalkuliert werden. Hier gibt es die folgenden Möglichkeiten für den Schulweg:

• Die Eltern spielen „Taxi“ und bringen die Kinder mit dem eigenen Auto zur Schule.
• Man begleitet die Kinder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Schule. Zur Einschulung sind die Kinder noch zu klein, um selbständig zu fahren.
• Einige Privatschulen bieten einen speziellen Schulbusdienst an, der die Kinder zur Schule bringt. Dieser Transport, muss aber in der Regel, neben den Schulkosten einer privaten Einrichtung, zusätzlich bezahlt werden.

Private Schulen haben häufig den Nachteil, dass die Klassenkameraden weit auseinander wohnen und sich am Nachmittag nicht spontan treffen können. Aber meist sind die privaten Schulen Ganztagsschulen und die Kinder spielen oft mit ihren Freunden in der Schule und nicht mehr unbedingt am Nachmittag.

Was kosten private Grundschulen?

Die Kosten einer privaten Schule sind auch ein wichtiger Faktor. Die privaten Schulen erhalten oftmals keine oder nur eine geringe staatliche Förderung und daher müssen die Eltern die Kosten tragen. Es gibt Schulen, die an das Einkommen der Eltern gekoppelt sind und andere, die für alle den gleichen Pauschalbetrag haben. Dies sind zum Teil nicht unerhebliche zusätzliche Kosten im Jahr, die von den Eltern gut bedacht werden sollen.

Informiert Euch über die Kosten der privaten Grundschulen bevor Ihr Euch entscheidet!

Zusammenfassung

Wir hoffen das wir euch einen kleinen Einblick in die unterschiedlichen Schulformen geben konnten. Wir hoffen, daß ihr die perfekte Schule für euer Kind und für euch findet.